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aktuelles Dokument: FallSchokolade
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Revision history for FallSchokolade


Revision [93294]

Last edited on 2019-01-25 10:42:15 by Fanny Reß
Deletions:
>>{{files download="Fall_11.2.pdf"text="Die Lösung zum Download als PDF gibts hier!"}}>>
==((2)) Grafische Skizze==
{{image url="Fall_11.jpg""width="600"}}


Revision [35974]

Edited on 2014-01-15 18:52:37 by Franziska Stanzel
Additions:
>>{{files download="Fall_11.2.pdf"text="Die Lösung zum Download als PDF gibts hier!"}}>>
Deletions:
>>{{files download="Fall_11.pdf"text="Die Lösung zum Download als PDF gibts hier!"}}>>
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Revision [35973]

Edited on 2014-01-15 18:49:12 by Franziska Stanzel
Additions:
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Revision [35972]

Edited on 2014-01-15 18:45:39 by Franziska Stanzel
Additions:
**c) Kein Haftungsausschluss gem. § 179 III BGB {{color text="(-)" c="red"}}**
Deletions:
**c) Haftungsausschluss gem. § 179 III BGB {{color text="(-)" c="red"}}**


Revision [19900]

Edited on 2013-01-12 19:09:29 by AnnegretMordhorst
Additions:
----
CategoryWIPR1Faelle


Revision [19899]

Edited on 2013-01-12 16:55:03 by Fanny Schneider
Additions:
>>{{files download="Fall_11.pdf"text="Die Lösung zum Download als PDF gibts hier!"}}>>
Deletions:
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Revision [19898]

Edited on 2013-01-12 16:52:52 by Fanny Schneider
Additions:
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Revision [19897]

Edited on 2013-01-12 14:52:40 by Franziska Stanzel
Additions:
** Anspruch des S gegen H**
S könnte gegenüber H einen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} haben.
Voraussetzung hierfür ist, dass G den Anspruch erworben und nicht verloren hat und dieser durchsetzbar ist.
**A. Anspruchserwerb**
S könnte den Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} gegenüber H erworben haben.
Dies ist der Fall, wenn S und H einen Vertrag geschlossen haben, bei dem es sich inhaltlich um einen Kaufvertrag i.S.d. {{du przepis="§ 433 BGB"}} handelt und dieser wirksam ist.
**I. Vertragsschluss**
Es könnte zwischen G und H ein Vertrag geschlossen worden sein.

**1. Persönlich**
Laut Sachverhalt hat H mit S persönlich keinen Vertrag geschlossen.
**2. Zurechnung**
Gemäß Sachverhalt wurde jedoch zwischen S und E ein Vertrag geschlossen. Zu prüfen ist, ob E als Stellvertreter der H aufgetreten und sein Handeln somit gemäß §§ 164 ff. BGB der H zuzurechnen ist. Die Handlung des E können der H zugerechnet werden, sofern die Voraussetzungen des {{du przepis="§ 164 Abs. 1 BGB"}}. Demnach müsste E eine eigene Willenserklärung im Namen der H abgegeben haben und dies dem S offengelegt worden sein.
**a) Eigene Willenserklärung des E**
Nach {{du przepis="§ 164 Abs. 1 BGB"}} müsste E zunächst eine eigene Willenserklärung abgegeben haben.
E entschließt sich aus eigenem Willen zum Kauf der Schokolade. Er ist demnach nicht nur Überbringer der Willenserklärung der H, sondern hat eine eigene Willenserklärung abgegeben.
**b) In fremden Namen und Offenlegung**
Nach {{du przepis="§ 164 Abs. 1 BGB"}} bedarf eine wirksame Stellvertretung zudem, dass E im Namen der H gehandelt hat. Dieses Handeln in fremden Namen müsste zudem dem G offengelegt wurde. Durch dieses so genannte Offenkundigkeitsprinzip soll dem Dritten angezeigt werden, wer sein tatsächlicher Vertragspartner ist. Dies kann zum einen ausdrücklich erklärt werden oder auch durch die Umstände bekanntgegeben werden.
E tätigt mit S regelmäßig Geschäfte für H, die jeweils monatlich abgerechnet und dann von H beglichen werden. Indem E auch den Kaufpreis für die Tafel Schokolade auf die monatliche Rechnung der H setzen lässt, zeigt er, dass nicht er sondern H aus diesem Geschäft verpflichtet und Vertragspartner werden soll. E handelt folglich im Namen der H und legt dies dem S offen.
**c)** E handelt als Stellvertreter der H, sein Handeln wird also der H zugerechnet.
**2.** Zwischen S und H wurde ein Vertrag geschlossen.
**II. Inhalt**
Dieser Vertrag stellt inhaltlich einen Kaufvertrag im Sinne des {{du przepis="§ 433 BGB"}} dar.
**III. Wirksamkeit**
Dieser Kaufvertrag müsste zudem wirksam sein.
**1. Minderjährigkeit des E**
Zu prüfen ist zunächst, ob es Auswirkungen hat, dass E laut Sachverhalt 15 Jahre alt und damit gemäß §§ 2, 106 BGB in seiner Geschäftsfähigkeit beschränkt ist. Gemäß {{du przepis="§ 165 BGB"}} wird die Wirksamkeit einer von einem Vertreter abgegeben Willenserklärung jedoch nicht dadurch beeinträchtigt, dass der Vertreter in seiner Geschäftsfähigkeit beschränkt ist. Die Minderjährigkeit des E stellt somit kein Wirksamkeitshindernis dar.
**2. Unwirksamkeit gemäß {{du przepis="§ 177 Abs. 1 BGB"}}**
Daneben kommt die Unwirksamkeit des Kaufvertrages nach {{du przepis="§ 177 Abs. 1 BGB"}} in Betracht. Dies ist gegeben, wenn ein Rechtsgeschäft durch einen Vertreter vorgenommen wurde und dieses nicht von der Vertretungsmacht gedeckt war.
**a) Rechtsgeschäft durch Vertreter**
Wie zuvor ausführlich dargestellt, wurde der Kaufvertrag zwischen S und H durch den Vertreter Evorgenommen.
**b) Nicht durch Vertretungsmacht gedeckt**
Fraglich ist jedoch, ob der Kaufvertrag durch Vertretungsmacht gedeckt ist. Voraussetzung dafür ist, dass entweder Vertretungsmacht vorhanden war oder der Vertreter eine Vollmacht kraft Rechtsschein hatte oder der Vertretene das Rechtsgeschäft genehmigt hat.
**aa) Vertretungsmacht vorhanden**
Die Vertretungsmacht des E könnte im konkreten Fall gegeben sein. Voraussetzung hierfür ist, dass die Vertretungsmacht erteilt und nicht erloschen ist, das konkrete Rechtsgeschäft vom Umfang der Vertretungsmacht gedeckt ist und kein Missbrauch der Vertretungsmacht vorliegt.
Gemäß {{du przepis="§ 167 Abs. 1 BGB"}} erfolgt die Erteilung der Vollmacht durch Erklärung gegenüber dem Bevollmächtigten oder gegenüber dem Dritten, dem gegenüber die Vertretung stattfinden soll.
Laut Sachverhalt erteilt H dem E die Vollmacht zum Einkauf bei S. Diese Vollmacht ist auch nicht erloschen.
Zudem müsste das Geschäft jedoch auch vom Umfang der Vertretungsmacht gedeckt sein.
Laut Sachverhalt erteilt H dem E jedoch nur die Vollmacht zum Kauf von Pralinen bei S. Diese Vollmacht erstreckt sich nicht auch den Kauf der Schokolade.
E handelte somit nicht mit Vertretungsmacht.
**bb) Vollmacht kraft Rechtsschein**
Es könnte im konkreten Fall jedoch eine Vollmacht kraft Rechtsschein anzunehmen sein.
Fraglich ist also, ob H einen Rechtsschein gesetzt hat und S infolge dessen geschützt werden muss.
Dies liegt zum einen vor, sofern der Vertreter wiederholt für den Vertretenen auftritt, dieser vom Verhalten des Vertreters Kenntnis hat und dieses duldet, wobei sich der Vertragspartner nach Treu und Glauben und unter Berücksichtigung auf die Verkehrssitte auf die Bevollmächtigung verlassen darf (Duldungsvollmacht). Im vorliegenden Fall kauft E jedoch zum ersten Mal Schokolade bei S, außerdem hat H von dem Kauf keine Kenntnis. Eine Duldungsvollmacht liegt somit nicht vor.
Zum anderen liegt eine Vollmacht kraft Rechtsschein dann vor, sofern der Vertreter wiederholt für den Vertretenen auftritt und dieser das Verhalten seines Vertreters bei Beachtung der erforderlichen Sorgfalt hätte kennen und unterbinden können (Anscheinsvollmacht). Auch hier ist erforderlich, dass sich der Vertragspartner nach Treu und Glauben und unter Berücksichtigung auf die Verkehrssitte auf die Bevollmächtigung verlassen darf. Im vorliegenden Fall bevollmächtigte H den E regelmäßig zu Einkäufen bei S, was bisher reibungslos lief. H musste daher nicht damit rechnen, dass E seine außerhalb der von ihm zustehenden Vertretungsmacht handelte und folglich auch keine entsprechenden Vorkehrungen treffen. H kaufte schon immer nur Pralinen bei S. S konnte sich daher nicht auf die Bevollmächtigung des E verlassen. Er ist nicht schutzwürdig. Eine Anscheinsvollmacht ist somit nicht gegeben.
E handelte nicht mit Vollmacht kraft Rechtsschein.
**cc)** Genehmigung
Das durch E ohne Vertretungsmacht abgeschlossene Geschäft könnte gemäß {{du przepis="§ 177 Abs. 1 BGB"}} durch die Genehmigung ({{du przepis="§ 184 Abs. 1 BGB"}} der H Wirksamkeit erlangen. Mit Ablehnung der Zahlung lehnt H die Genehmigung jedoch ab.

**dd)** Das Handeln des E ist demnach nicht durch Vertretungsmacht gedeckt.
**c)** Der Kaufvertrag ist somit nach {{du przepis="§ 177 Abs. 1 BGB"}} unwirksam.
S hat den Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} gegenüber H nicht erworben.
**IV. Ergebnis**
S hat gegenüber H keinen Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}}.
** Ansprüche des S gegen E**

G könnte gegenüber E einen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises aus {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} sowie auf Erfüllung oder Schadensersatz gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}} haben.
**A. Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} **
S könnte gegenüber E einen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} haben.
Voraussetzung hierfür ist, dass S den Anspruch erworben und nicht verloren hat und dieser durchsetzbar ist.
**I. Anspruchserwerb**
S könnte den Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} gegenüber E erworben haben.
Dies ist der Fall, wenn S und E einen wirksamen Kaufvertrag {{du przepis="§ 433 BGB"}} geschlossen haben.

**1. Vertragsschluss**
Zwischen S und E müsste zunächst ein Vertag geschlossen worden sein. Wie zuvor ausführlich dargestellt, handelt E als Stellvertreter der H. Er handelt also im Namen der H und macht damit deutlich, dass er nicht selbst Vertragspartner wird.
S und E haben somit keinen Vertrag geschlossen.
**2.** S hat den Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} gegenüber E nicht erworben.
**II. Zwischenergebnis**
S hat keinen Anspruch auf Kaufpreiszahlung gemäß {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} gegenüber E.
**B. Anspruch auf Erfüllung oder Schadensersatz gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}}**
S könnte gegenüber E einen Anspruch auf Erfüllung oder Schadensersatz gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}} haben.
Voraussetzung hierfür ist, dass er den Anspruch erworben und nicht verloren hat und dieser durchsetzbar ist.
**I. Anspruchserwerb**
S könnte den Anspruch gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}} gegenüber E erworben haben. Dies setzt voraus, dass E als Vertreter ohne Vertretungsmacht handelt und die Vertretene H die Genehmigung des Vertrages verweigert und kein Fall eines Haftungsausschlusses nach {{du przepis="§ 179 Abs. 3 BGB"}} vorliegt.
.
**1. Vertreter ohne Vertretungsmacht**
Wie zuvor geprüft, handelt E als Vertreter ohne Vertretungsmacht.
**2. Verweigerung der Genehmigung**
Zudem verweigert H die Genehmigung des Vertrages.
Die Voraussetzungen des {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}} sind demnach gegeben.
**3. Kein Haftungsausschluss gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 3 BGB"}}**
Gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 3 Satz 2 BGB"}} haftet der Vertreter jedoch nicht, wenn er in seiner Geschäftsfähigkeit beschränkt war, es sei denn, er handelt mit Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters.
**a)** E ist 15 Jahre und damit gemäß §§ 2, 106 BGB beschränkt geschäftsfähig.
**b)** Die Zustimmung seines gesetzlichen Vertreters zum Kauf der Schokolade liegt nicht vor.
**c)** Gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 3 Satz 2 BGB"}}liegt kein Haftungsausschluss vor.
**4.** S hat den Anspruch auf Erfüllung oder Schadensersatz gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}} gegenüber E nicht erworben.
**II. Zwischenergebnis**
S hat keinen Anspruch auf Erfüllung oder Schadensersatz gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}} gegenüber E.
**C. Ergebnis**
S hat gegenüber E keinen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises aus {{du przepis="§ 433 Abs. 2 BGB"}} sowie auf Erfüllung oder Schadensersatz gemäß {{du przepis="§ 179 Abs. 1 BGB"}}.


Revision [19896]

Edited on 2013-01-12 14:50:55 by Franziska Stanzel
Additions:
**__Anspruch S gegen H__**
Hat S Anspruch auf Kaufpreiszahlung?
Anspruchsgrundlage: § 433 II BGB
Vor.: Anspruch erworben, nicht verloren und durchsetzbar
**A. Anspruch erworben?**
Voraussetzung: zwischen S und H Vertrag geschlossen, inhaltlich K i.S.d. {{du przepis="§ 433 BGB"}} und dieser wirksam
**I. Vertragsschluss**
Vor.: persönlich oder durch Zurechnung
**1. Persönlich {{color text="(-)" c="red"}}**
Hier: H mit S persönlich keinen Vertrag geschlossen
**2. Zurechnung**
Hier: Vertragsschluss zwischen S und E
E als Stellvertreter der E aufgetreten und gem. §§ 164 ff BGB H zuzurechnen?
Vor. gem. § 164 I BGB: eigene WE des E, im Namen der H abgegeben und S offengelegt
**a) Eigene WE des E gem. § 164 I BGB {{color text="(+)" c="green"}}**
Hier: E entschließt sich aus eigenem Willen zum Kauf Schokolade
E nicht nur Überbringer der WE der H, sondern eigene WE abgegeben
**b) In fremden Namen und Offenlegung {{color text="(+)" c="green"}}**
Nach § 164 I BGB Bedarf für wirksame Stellvertretung, dass E im Namen der H gehandelt hat und Handeln im fremden Namen S offengelt wurde
Durch sog. Offenkundigkeitsprinzip soll Dritten angezeigt werden, wer tatsächl. Vertragspartner ist. Kann ausdrücklich erklärt oder durch Umstände bekanntgegeben werden
Hier: E tätigt mit S regelmäßig Geschäfte für H, jeweils monatliche Abrechnung und Begleichung durch H. Indem E auch Kaufpreis für Tafel Schokolade auf monatliche Rechnung der H setzen lässt, zeigt er, dass nicht er sondern H aus Geschäft verpflichtet und Vertragspartner werden soll
**c) E handelt als Stellvertreter der H {{color text="(+)" c="green"}}**
**Handel des E der H Zuzurechnen {{color text="(+)" c="green"}}**

**2. Vertragsschluss {{color text="(+)" c="green"}}**
**II. Inhalt {{color text="(+)" c="green"}}**
Hier: inhaltl. KV i.S.d. {{du przepis="§ 433 BGB"}}
**III. Wirksamkeit**
Vor.: liegen keine Wirksamkeitshindernisse vor
**1. Minderjährigkeit des E {{color text="(-)" c="red"}}**
Auswirkungen, dass E 15 Jahre alt und damit gem. §§ 2, 106 BGB beschränkt geschäftsfähig?
Gem. {{du przepis="§ 165 BGB"}} wird Wirksamkeit durch die vom beschränkt geschäftsfähigen Vertreter abgegebenen WE nicht beeinträchtigt
**2. Unwirksamkeit gem. § 177 I BGB**
Vor.: RG durch Vertreter vorgenommen, RG nicht von Vertretungsmacht gedeckt und Vertretene RG nicht genehmigt
**a) RG durch Vertreter {{color text="(+)" c="green"}}**
Hier: wie oben, KV zw. S und H durch Vertreter E vorgenommen
**b) Nicht durch Vertretungsmacht gedeckt**
Vor.: entweder Vertretungsmacht vorhanden oder Vertreter hat Vollmacht kraft Rechtsschein oder Vertretene RG genehmigt

**aa) Vertretungsmacht vorhanden {{color text="(-)" c="red"}}**
Vor.: Vertretungsmacht erteilt, nicht erloschen, konkrete RG vom Umfang Vertretungsmacht gedeckt und kein Missbrauch der Vertretungsmacht
Erteilung Vollmacht erfolgt gem. § 167 I BGB durch Erklärung ggü. Bevollmächtigten o. Dritten , dem ggü. Vertretung stattfinden soll
Hier: H erteilt E Vollmacht zum Einkauf bei S; Vollmacht nicht erloschen
Geschäft von Vertretungsmacht gedeckt?
Hier: H erteilt E nur Vollmacht zum Kauf von Pralinen bei S; Vollmacht erstreckt sich nicht auf Kauf von Schokolade
**bb) Vollmacht kraft Rechtsschein {{color text="(-)" c="red"}}**
Vor.: Vertreter wiederholt für Vertretenen auftritt und dieser Verhalten Vertreters bei Beachtung erforderlichen Sorgfalt hätte kennen und unterbinden können (Anscheinsvollmacht)
Vertragspartner nach Treu und Glauben und unter Berücksichtigung auf Verkehrssitte auf Bevollmächtigung verlassen darf
Hier: H bevollmächtigte E regelmäßig zu Einkäufen bei S, was bisher reibungslos lief; H musste nicht damit rechnen, E außerhalb der von ihm zustehenden Vertretungsmacht handelte und keine entsprechenden Vorkehrungen treffen; H kaufte schon immer nur Pralinen bei S; S nicht auf Bevollmächtigun E verlassen
Er ist nicht schutzwürdig.
Anscheinsvollmacht **{{color text="(-)" c="red"}}**
Fraglich ob H Rechtsschein gesetzt und S infolge dessen geschützt?
Vor.: Vertreter wiederholt für Vertretenen auftritt, dieser vom Verhalten Vertreters Kenntnis hat und dieses duldet, wobei sich Vertragspartner nach Treu und Glauben und unter Berücksichtigung auf Verkehrssitte auf Bevollmächtigung verlassen darf (Duldungsvollmacht)
Hier: E kauft zum ersten Mal Schokolade bei S, außerdem hat H von Kauf keine Kenntnis
Duldungsvollmacht **{{color text="(-)" c="red"}}**
**cc) Genehmigung {{color text="(-)" c="red"}}**
Wirksamkeit gem. § 177 I BGB durch Genehmigung (§ 184 I BGB) der H?
Hier: Mit Ablehnung Zahlung durch H auch Ablehnung der Genehmigung
**dd) Durch Vertretungsmacht gedeckt {{color text="(-)" c="red"}}**
**c) Unwirksamkeit gem. § 177 I BGB {{color text="(+)" c="green"}}**
**3. Zwischenergebnis**
Anspruch erworben **{{color text="(-)" c="red"}}**
**IV. Ergebnis**
S Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises gem. § 433 II BGB **{{color text="(-)" c="red"}}**
**__Anspruch S gegen E__**
A. Anspruch auf Kaufpreiszahlung gem. § 433 II BGB
B. Anspruch auf Erfüllung oder SE gem. § 179 I BGB
**__A. Anspruch auf Kaufpreiszahlung gem. § 433 II BGB__**
Vor.: Anspruch erworben, nicht verloren und durchsetzbar
**I. Anspruch erworben**
Vor.: zwischen S und E Vertrag geschlossen, inhaltlich KV i.S.d. {{du przepis="§ 433 BGB"}} und dieser wirksam
**1. Vertragsschluss {{color text="(-)" c="red"}}**
Wie zuvor ausführlich dargestellt, handelt E als Stellvertreter der H handelt im Namen der H und macht dadurch deutlich, dass nicht er Vertragspartei wird
**2. Anspruchserwerb {{color text="(-)" c="red"}}**
**II. Zwischenergebnis**
S Anspruch auf Kaufpreiszahlung gem. § 433 II BGB **{[color text="(-)" c="red"}}**
**__B. Anspruch auf Erfüllung oder SE gem. § 179 I BGB__**
Vor.: Anspruch erworben, nicht verloren und durchsetzbar
**I. Anspruch erworben**
Vor.: Vertreter ohne Vertretungsmacht handelt und Vertretene H die Genehmigung Vertrages verweigert und kein Fall eines Haftungsausschlusses nach § 179 III BGB vorliegt
**1. Vertreter ohne Vertretungsmacht {{color text="(+)" c="green"}}**
Wie zuvor geprüft handelt E als Vertreter ohne Vertretungsmacht
**2. Verweigerung der Genehmigung {{color text="(+)" c="green"}}**
H verweigert zudem Genehmigung des Vertrages
**3. Kein Haftungsausschluss gem. § 179 III BGB**
Gem. § 179 III BGB haftet Vertreter nicht
Vor.: Vertreter in Geschäftsfähigkeit beschränkt und er nicht mit Zustimmung seiner gesetzl. Vertreter handelt
**a) Beschränkte Geschäftsfähigkeit gem. §§ 2, 106 BGB {{color text="(+)" c="green"}}**
Hier: E ist 15 Jahre alt
**b) Zustimmung des gesetzlichen Vertreters {{color text="(-)" c="red"}}**
Hier: Zustimmung des gesetzlichen Vertreters liegt nicht vor
**c) Haftungsausschluss gem. § 179 III BGB {{color text="(-)" c="red"}}**
**4. Anspruchserwerb {{color text="(-)" c="red"}}**
**II. Zwischenergebnis**
S Anspruch auf Erfüllung oder SE gem. § 179 I BGB **{{color text="(-)" c="red"}}**
**__C. Ergebnis__**
S gegenüber E keinen Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises gem. § 433 II BGB sowie auf Erfüllung oder SE gem. § 179 I BGB


Revision [19895]

Edited on 2013-01-12 14:47:50 by Franziska Stanzel
Additions:
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Deletions:
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Revision [19894]

Edited on 2013-01-12 14:47:25 by Franziska Stanzel
Additions:
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Revision [19811]

Edited on 2013-01-09 21:04:53 by Fanny Schneider
Additions:
Oma Hilde (H) liebt Pralinen. Um sicher zu gehen, dass die Pralinen auch die gewünschte Qualität haben, kauft sie diese schon immer nur in der Schokoladenmanufaktur des S. Mit S hat H vereinbart, dass ihre Pralineneinkäufe notiert und am Ende jeden Monats beglichen werden. Da H seit einiger Zeit nicht mehr so gut zu Fuß ist, hat sie die ehrenvolle Aufgabe des Pralinenkaufs an ihren 15-jährigen Enkel (E) übertragen. Dabei hat H lediglich die Menge und den ungefähren Preis festgelegt. Bei der genauen Auswahl der Sorte und des endgültigen Preises verlässt sie sich vollkommen auf den guten Geschmack des E. H kommt so nur noch einmal monatlich bei S vorbei um die aufgelaufene Rechnung zu bezahlen.
Deletions:
Oma Hilde(H) liebt Pralinen. Um sicher zu gehen, dass die Pralinen auch die gewünschte Qualität haben, kauft sie diese schon immer nur in der Schokoladenmanufaktur des S. Mit S hat H vereinbart, dass ihre Pralineneinkäufe notiert und am Ende jeden Monats beglichen werden. Da H seit einiger Zeit nicht mehr so gut zu Fuß ist, hat sie die ehrenvolle Aufgabe des Pralinenkaufs an ihren 15-jährigen Enkel (E) übertragen. Dabei hat H lediglich die Menge und den ungefähren Preis festgelegt. Bei der genauen Auswahl der Sorte und des endgültigen Preises verlässt sie sich vollkommen auf den guten Geschmack des E. H kommt so nur noch einmal monatlich bei S vorbei um die aufgelaufene Rechnung zu bezahlen.


Revision [19810]

Edited on 2013-01-09 21:04:45 by Fanny Schneider
Additions:
Oma Hilde(H) liebt Pralinen. Um sicher zu gehen, dass die Pralinen auch die gewünschte Qualität haben, kauft sie diese schon immer nur in der Schokoladenmanufaktur des S. Mit S hat H vereinbart, dass ihre Pralineneinkäufe notiert und am Ende jeden Monats beglichen werden. Da H seit einiger Zeit nicht mehr so gut zu Fuß ist, hat sie die ehrenvolle Aufgabe des Pralinenkaufs an ihren 15-jährigen Enkel (E) übertragen. Dabei hat H lediglich die Menge und den ungefähren Preis festgelegt. Bei der genauen Auswahl der Sorte und des endgültigen Preises verlässt sie sich vollkommen auf den guten Geschmack des E. H kommt so nur noch einmal monatlich bei S vorbei um die aufgelaufene Rechnung zu bezahlen.
Deletions:
Om Hilde(H) liebt Pralinen. Um sicher zu gehen, dass die Pralinen auch die gewünschte Qualität haben, kauft sie diese schon immer nur in der Schokoladenmanufaktur des S. Mit S hat H vereinbart, dass ihre Pralineneinkäufe notiert und am Ende jeden Monats beglichen werden. Da H seit einiger Zeit nicht mehr so gut zu Fuß ist, hat sie die ehrenvolle Aufgabe des Pralinenkaufs an ihren 15-jährigen Enkel (E) übertragen. Dabei hat H lediglich die Menge und den ungefähren Preis festgelegt. Bei der genauen Auswahl der Sorte und des endgültigen Preises verlässt sie sich vollkommen auf den guten Geschmack des E. H kommt so nur noch einmal monatlich bei S vorbei um die aufgelaufene Rechnung zu bezahlen.


Revision [19188]

Edited on 2012-12-27 21:18:30 by Franziska Stanzel
Additions:
Welche Ansprüche hat S?
Deletions:
Welche Ansprüche hat G?


Revision [18709]

The oldest known version of this page was created on 2012-12-20 18:35:21 by Fanny Schneider
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