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Chrie Verbalis über Diogenes aus Sinope

„Als Alexander einst bei einem Zusammentreffen zu ihm sagte: »Ich bin Alexander, der große König.« sagte er: »Und ich bin Diogenes der Hund.«“

Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope



Lob des Urhebers

Diogenes aus Sinope (ca. 412 v. Chr. - 323 v. Chr.), der antike Philosoph, beeinflusste das Denken und Handeln besonders dadurch, dass er seine Armut zur Tugend machte. Er stellte sich jenen sozialen Normen entgegen, welche nicht seiner Philosophie entsprachen und wusste stets, wie er mit gezielter Provokation, gefestigte Ansichten ins Wanken brachte.


Umschreibung

„Als Alexander einst bei einem Zusammentreffen zu ihm sagte: »Ich bin Alexander, der große König.« sagte er: »Und ich bin Diogenes der Hund.«“

So knapp die Antwort ist, so klar ist auch ihre Aussage. Diogenes machte sich nichts aus Titeln und der Stellung in einer fragwürdigen Gesellschaftsordnung. Seinen Beinamen hatte er aus einem Spott Platons über sein armseliges Dasein angenommen.


Beweis

Die Philosophie des Diogenes ist auch für die aktuellen gesellschaftlichen Wertevorstellungen sehr bedeutsam.
Ist denn nicht das Denken und Handeln eines Menschen verantwortlich dafür, ob er respektiert und geachtet werden sollte?
Die Bevorteilung von Titelträgern zieht sich durch die Organisationsformen der Wirtschaft und Gesellschaft und zerstört das Miteinander auf einer Ebene. Was wiederum klar macht, dass gerade auch heutzutage Rangstellungen eine viel zu hohe Relevanz zugeordnet wird.


Widerspiel

Würde also der Titel über den Wert eines Menschen entscheiden, so wäre auch in der westlichen Welt die Klassengesellschaft viel stärker vertreten. Nicht nur Intellektuelle würden ein besonderes Ansehen genießen, sondern auch tugendschwache Personen, welche an hohe Position und Macht gelangt sind.


Gleichnis

So gleicht eine Titelbezeichnung bildhaft einem vergoldeten Eisenring. Denn jeder Mensch ist im Grunde ebenbürtig und doch haben nur Einige die Gelegenheit Ansehen durch eine Amtsbezeichnung zu erreichen. Dies stellt den Goldüberzug auf den Ringen dar, welcher nur die Illusion vermittelt, man hätte etwas deutlich Höherwertiges in der Hand.

Beispiel

Dabei wird insbesondere durch die vermehrten Plagiatsvorwürfe, innerhalb der hohen Kreise von Wirtschaft und Politik klar, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Das bekannteste Beispiel ist wohl Karl- Theodor zu Guttenberg.
Er besaß gleich zwei Titel, durch das Adelsgeschlecht und die akademische Würden. Doch stellte sich heraus, dass Letzteres nicht ehrlich erarbeitet war.


Zeugnis

Kurt Tucholsky (1890 – 1935) vertrat eine ähnlich zynische Auffassung zum Schein von Titeln. So sagte er „Einen Titel muss der Mensch haben. Ohne Titel ist er nackt und ein grauslicher Anblick.“
Hieraus erkennt man den Hohn den Tucholsky Menschen entgegen bringt, welche sich durch einen speziellen Rang rühmen.


Beschluss

Diogenes verhilft uns also mit seiner hämischen Antwort zu Alexander dem Großen, das Trugbild, das von Titeln und Rolleneinteilung ausgeht, zu erkennen. Dieses lässt uns Menschen in Schubladen einteilen, ohne sie zu kennen.
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