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Gesellschaft




A. Religion



In Südkorea wird eine Vielzahl verschiedener Religionen praktiziert. Dies wird dadurch gefördert, dass die Religionsfreiheit in der koreanischen Verfassung garantiert wird. In etwa die Hälfte aller Südkoreaner gehören einer Religionsgemeinschaft an. Folgende Aufstellung zeigt, welche Religionen die meisten Anhänger in Südkorea haben (Stand 2005):


ReligionAnteil (Personen)Anteil (Prozent)
Buddhismus10.726.46442,96
Protestantismus8.616.43834,51
Katholizismus5.146.14720,61
Won-Buddhismus129.9070,52
Konfuzianismus104.5750,42
Cheondogyo45.8350,18
Andere201.4010,81
Gesamt24.970.767100


Quelle:
National Statistical Office of the Republic of Korea
Government Complex-Daejeon
189 Cheongsa-ro, Seo-gu
Daejeon 35208
Republic of Korea
Tel.: +82 2 2012 9114
Web.: http://kostat.go.kr/portal/english/index.action

Für weitere Informationen über die einzelnen Religionen und Weltanschauungen ist folgende Literatur zu empfehlen:

● Gerhard J. Bellinger: Knaurs Großer Religionsführer. 670 Religionen, Kirchen und Kulte, weltanschaulich-religiöse Bewegungen und Gesellschaften sowie religionsphilosophische Schulen. Weltbild Verlag Augsburg 1999, ISBN 3-8289-4818-9

● Monika Tworuschka und Udo Tworuschka: Die Welt der Religionen, Gütersloh/München 2006.


B. Bräuche


Bräuche und Traditionen haben in Südkorea auch heute noch eine hohe Bedeutung. Obwohl über die Jahrzehnte Bräuche weggefallen sind, werden heute dennoch viele praktiziert:


1. Heirat


Die Hochzeit hat in Südkorea einen sehr hohen Stellenwert. Demzufolge sind die Hochzeitszeremonie und die Hochzeitsfeier häufig sehr aufwendig und teuer gestaltet. Im Gegensatz zu früher sind die Zeremonien sehr an die westliche Kultur angelegt. In der Regel findet die Hochzeit in Kirchen oder dafür angemietete Hochzeitshallen statt. Das Brautpaar trägt wie bei uns ein weißes Hochzeitskleid und einen Smoking / Anzug. Jedoch, um die koreanische Kultur zu ehren und beizubehalten, wird häufig im Anschluss an diese Feier noch eine zweite, traditionelle Zeremonie durchgeführt. Diese läuft wie bei den Vorfahren ab. Dabei tragen die Personen auch die traditionellen Trachten.


2. Ahnenfeier


Die Familie hat in Südkorea einen sehr hohen Stellenwert. Das zeigt sich alleine daran, dass es üblich war, dass mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Dies ist heute nur vereinzelt mehr der Fall. Was jedoch geblieben ist, ist der Glaube, dass die verstorbenen Familienmitglieder noch als Seelen Jahrzehnte auf der Erde verweilen. Um diese Ahnen zu ehren, werden spezielle Ahnenfeiern zelebriert, die „Jerye“ oder auch „Jesa“ genannt werden. Dieser Glaube ist so verankert, dass es auch feste Feiertage für die Ahnen gibt (auch „Charye“ genannt).


3. Zimmer


Früher gab es bei den Südkoreanern keine Aufteilung der Räume in Esszimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer etc. Die Zimmer wurden vielmehr als Multifunktionsräume genutzt. Dies ist bei vielen Haushalten auch heute noch so. Ein weiterer traditioneller Teil der Zimmer ist die spezielle Fußbodenheizung (auch „Ondol“ genannt). Dabei verlaufen steinerne oder zementierte Leitungen durch den Fußboden, durch die Heißluft geleitet wurde, um die Zimmer zu heizen. Diese Heizungen finden sich auch heute noch in Häusern. Da die schädlichen Gase bei undichten Leitungen bzw. kaputter Zementschicht jedoch gefährlich werden können, haben einige Südkoreaner dieses System durch Warmwasserrohre getauscht. Diese sind sicherer und geben noch besser Wärme ab.


4. Gimjang


Da in den Wintermonaten kein Gemüse angebaut wird, gab es in Südkorea früher Nahrungsmangel zu dieser Zeit. Um auch in dieser Zeit ausreichend Nahrung zu haben, wurde Kimchi (Kohl, Rettich und viele andere Zutaten) vor dieser Zeit hergestellt. Durch die Fermentierung wird der Kimchi lange haltbar. Da dies sehr gut funktioniert und viele Existenzen gesichert hat, wurde diese Herstellung von Kimchi vor den kalten Wintermonaten zum Brauch, der auch heute noch praktiziert wird. Dieser Brauch wird „Gimjang“ genannt. Kimchi zählt in Südkorea heute zu den Grundnahrungsmitteln und ist nicht mehr von der Speisekarte wegzudenken.


5. Kleidung


Bei der Kleidung hat sich einiges getan. Sie ist kaum von der Kleidung in Deutschland zu unterscheiden. Im südkoreanischen Alltag findet die traditionelle Kleidung („Hanbok“ genannt) kaum mehr Verwendung. Jedoch tragen die Menschen in Südkorea an speziellen Feiertagen (wie z.B. Seollal, Chuseok oder auch bei Hochzeiten) noch diese traditionelle Kleidung. Dabei tragen die Männer Jacken („Jeogori“) mit Hosen („Baji“) und die Frauen Jacken („Jeogori“) mit Rock („Chima“). Nachgemachte Trachten sind besonders bei Touristen sehr beliebt.


C. Nationalsymbole



Ein Nationalsymbol ist ein Symbol, das für ein Land steht. Mit diesem Symbol identifiziert sich ein Land. Jedes Land hat seine eigenen Nationalsymbole. Südkorea hat hauptsächlich drei Nationalsymbole: Nationalflagge, Nationalhymne und Hibiskusblüte.


1. Nationalflagge


Die Nationalflagge von Südkorea wird auch „Taegeukgi“ genannt. Jedes der Symbole auf dieser Flagge hat eine spezielle Bedeutung:


 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/SuedkoreaGesellschaft/SuedkoreaFlaggeBedeutung.jpg)


Somit vereint die Flagge die asiatische Philosophie der kosmischen Kräfte Yin und Yang mit den vier universalen Elementen Himmel, Feuer, Erde und Wasser.


2. Nationalhymne


Die Nationalhymne von Südkorea wird auch „Aegukga“ genannt.

Koreanischer Text der Nationalhymne
동해 물과 백두산이 마르고 닳도록
하느님이 보우하사 우리나라 만세

무궁화 삼천리 화려 강산
대한 사람 대한으로 길이 보전하세

남산 위에 저 소나무 철갑을 두른 듯
바람서리 불변함은 우리 기상일세

무궁화 삼천리 화려 강산
대한 사람 대한으로 길이 보전하세

가을 하늘 공활한데 높고 구름 없이
밝은 달은 우리 가슴 일편단심일세

무궁화 삼천리 화려 강산
대한 사람 대한으로 길이 보전하세

이 기상과 이 맘으로 충성을 다하여
괴로우나 즐거우나 나라 사랑하세

무궁화 삼천리 화려 강산
대한 사람 대한으로 길이 보전하세

(Quelle: Hier finden Sie die Quelle)

Niemand weiß genau, wer den Text der südkoreanischen Nationalhymne komponiert hat. Es gibt hierfür zwei Annahmen:
- Der Politiker Yun Chi-ho hat ihn komponiert.
- Die Unabhängigkeitsaktivistin An Chang-ho hat ihn komponiert.
Entstanden ist der Text also im 19. Jahrhundert. Zur Zeit der Unabhängigkeit Südkoreas während der japanischen Kolonialzeit war es den Südkoreanern verboten, die Nationalhymne zu singen. Die Melodie stammt von Ahn Eak-tae (international bekannter koreanischer Musiker). Davor wurde der Text zur schottischen Volksmelodie Auld Lang Syne gesungen.

Quelle:

Central Government Complex 77-6
Sejongno
Jongno-gu
Seoul, Korea


3. Hibiskusblüte


Das dritte Nationalsymbol Südkoreas ist die Hibiskusblüte (die sogenannte „Mugunghwa“). Viele Gegenden Südkoreas sind von dieser Blume gezeichnet, vor allem im Zeitraum zwischen Juli und Oktober, da hier die Blüten besonders farbenprächtig blühen. Warum diese Blume zum Nationalsymbol (zumindest inoffiziell) von Südkorea geworden ist, lässt sich an ihrem Namen erkennen. Die erste Silbe des Wortes, also „Mugung“ ist koreanisch und bedeutet „Unsterblichkeit“. Somit steht die Hibiskusblüte („Mugunghwa“) für die Unsterblichkeit Südkoreas. Das koreanische Volk hat in seiner Geschichte viele Hürden mit Entschlossenheit und Durchhaltevermögen überwunden, so soll es auch in Zukunft sein.


© Christoph Bieramperl (2016)



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