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aktuelles Dokument: SzenarioEskalation
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Übungsszenario: Konflikteskalation


A. Situation
Im kleinen Projektteam, das gerade am Tisch sitzt (4 Personen) sind Probleme aufgetaucht. Zwischen der Leiterin und einem der Mitarbeiter scheint ein Konflikt zu bestehen. Zum einen attackiert die Leiterin (Frau Müller) den Mitarbeiter (Herrn Schmidt), zum anderen macht der Mitarbeiter auch häufiger als alle anderen Fehler. Wenn nicht alle ab sofort an einem Strang ziehen und künftig auch Fehler vermeiden, dann gehen alle unter, das Projekt wir nicht zu Ende geführt. Dies führt zu finanziellen Einbussen bei allen Teammitgliedern.

B. Rolle 1: Frau Müller, Vorgesetzte
Der Mitarbeiter Schmidt enttäuscht bei jeder Aufgabe. Nur aus rechtlichen Gründen kann ich ihn nicht loswerden, obwohl ich es möchte - der Kündigungsschutz ist aus meiner Sicht in Deutschland einfach skandalös. Die letzten Streiche des Mitarbeiters (Fristen nicht eingehalten, Daten aus Unachtsamkeit und mangelhafter Bedienung der Computer gelöscht usw.) haben das aktuelle Projekt um Wochen zurückgeworfen, so dass rechtzeitige Fertigstellung - für die ich Verantwortung trage - nur noch mit größter Not möglich ist. Dabei bietet Herr Schmidt nach wie vor keine vernünftige Zusammenarbeit an. Ich bin nur dann bereit, mit Herrn Schmidt Frieden zu schließen, wenn dieser sich unaufgefordert für das Desaster entschuldigt und ausdrücklich Besserung verspricht.
Andernfalls will ich ihn nur noch beschimpfen und vor anderen erniedrigen, weil er sich das in meinen Augen verdient hat. An ihm soll für andere ebenfalls ein Exempel statuiert werden, damit andere Mitarbeiter im Team künftig wissen, wozu solches Verhalten für sie führt.

Die Aufgabe lautet Angriff, keine Rücksicht oder Frieden! In jedem Fall müssen die Vorwürfe raus, sonst knallt's!

C. Rolle 2: Herr Schmidt, Teammitglied
Die Teamleiterin, Frau Müller, hat mich nie gemocht. Ich weiß, dass Sie anderen gegenüber behauptet, dass ich nicht intelligent genug bin für einfachste Aufgaben, dabei habe ich nur keine Lust für einen Tyrann (egal, ob männlich oder weiblich) zu arbeiten. Auch wenn ich in letzter Zeit einiges verbockt habe, dann lag es teils auch an meinen persönlichen Problemen, die nun vorbei sind. Dies geht aber auch keinen an - ich will darüber nicht mit den Menschen an der Arbeitsstelle reden.
Die unzähligen Male, in denen mich die Leiterin angeschrien hatte oder mir giftige E-Mails geschrieben hatte, sitzen recht tief. Wenn ich keine Entschuldigung für diese persönlichen Angriffe höre, bin ich zu keiner Einigung bereit und werde das Projekt nicht unterstützen - ich tue dann nur das, was ich zwingend machen muss. Überstunden, Mitdenken o. ä. - all dies interessiert mich nicht.

Die Aufgabe besteht darin, die Bereitschaft zur Mitarbeit nach Entschuldigung nicht zu zeigen und der Leiterin alle Erniedrigungen eigentlich heim zu zahlen. Auf jeden Fall soll sie hören, dass sie es sich verdient hat, mit dem Projekt zu scheitern, wenn sie Mitarbeiter so behandelt!

D. Rolle 3+4: Andere Mitarbeiter des Teams
Sind an der Erreichung der Ziele des Teams interessiert und wissen, dass ein Streit im Team diese gefährdet. So ist auch ihr variables Gehalt bedroht. Andererseits haben sie Angst, in den Konflikt mit der Chefin einzugreifen. Ziel des Gesprächs ist aber allerdings, den Fahrplan zur Fertigstellung des Projektes abzustimmen und zu vereinbaren.
Aus dem Konflikt wissen sie, dass die Chefin teils zu hart durchgreift, teils aber auch Herr Schmidt in letzter Zeit ziemlich viel verbockt hat.

Aufgabe ist beobachten und - sofern möglich - beruhigend eingreifen.


CategoryKonfliktmanagement
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