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CHRIA VERBALIS ÜBER DIOGENES AUS SINOPE

"Als Perdikkas ihn mit dem Tode bedrohte, falls er sich nicht entschließen würde, zu ihm zu
kommen, bemerkte er, »Das ist keine Heldentat; das können Käfer und Spinnen auch
vollbringen.« Eher meinte er, hätte er drohen sollen, dass er auch ohne mich glücklich
leben könnte."

-Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope-

Lob des Urhebers
Spricht man von griechischer Philosophie der Antike, so fallen den meisten Menschen
wahrscheinlich Namen wie Aristoteles, Platon oder Sokrates ein. Aber im antiken
Griechenland gab es nicht nur geniale Denker, sondern auch Menschen, die aufgrund ihrer
außergewöhnlichen Lebensweise in die Geschichte der Philosophie eingingen. So auch
Diogenes aus Sinope. Er wurde um 400 vor Christus geboren und starb im Jahre
323 vor Christus. Diogenes lehnte das Streben nach Besitz sowie gesellschaftliche Regeln und
Normen ab. Er strebte nach innerer Freiheit, persönlichem Glück und einem Leben in Einheit
mit der Natur. Er verachtete jegliche Art materiellen Reichtums. Das zeigte sich auch in
seiner Lebensweise: Er lebte in einem Fass und verbrachte einen Großteil seiner Zeit da
mit, unmoralische Menschen zu provozieren.

Umschreibung
„Als Perdikkas ihn mit dem Tode bedrohte, falls er sich nicht entschließen würde, zu ihm zu
kommen, bemerkte er, »Das ist keine Heldentat; das können Käfer und Spinnen auch
vollbringen.« Eher meinte er, hätte er drohen sollen, dass er auch ohne mich glücklich
leben könnte." Mit diesen Worten wies Diogenes darauf hin, dass Gewalt kein wirksames
Mittel gegen aufrichtige und weise Menschen ist. Außerdem ist Gewalt etwas, das nach
Diogenes nicht den tugendhaften Menschen, sondern Ungeziefer wie Käfer und Spinnen
auszeichnet.

Beweis
Diogenes' Aussage ist bis heute wahr. Unsere Geschichte ist voller Beispiele, die das
belegen. Die Ideale und Werte der Menschen, die aufgrund ihrer Aufrichtigkeit sterben
mussten, blieben über ihren Tod hinaus bestehen. Diese wurden weitergetragen und vor
allem auch weitergelebt.

Widerspiel
Es wäre tragisch, wenn der Tod aufrichtiger Menschen auch ihre Ideale auslöschen würde.
Viel zu viel Gutes - viel zu viel Menschlichkeit - wäre dann im Laufe unserer Geschichte
verloren gegangen. Heute würde sich niemand mehr trauen, eine Meinung zu äußern, die
der öffentlichen Meinung widerspricht.

Gleichnis
Der Versuch, einen Menschen wegen seiner Ideale zu töten, gleicht dem Kampf gegen einen
Schatten. Das Verschwinden des Schattens ist belanglos, solange das bestehen bleibt, das
ihn verursacht.

Beispiel
Ein Beispiel dafür, wie wenig der Tod gegen menschliche Ideale ausrichtet, ist die
Geschichte der Geschwister Scholl. Hans (1918-1943) und Sophie Magdalena (1921-
1943) Scholl stehen stellvertretend für alle Widerstandskämpfer gegen das Naziregime im 2.
Weltkrieg. Die Geschwister lehnten das Regime komplett ab. Sie wurden aufgrund ihrer
Ideale zum Tode verurteilt. Nicht nur die Erinnerung an sie hat überlebt, ihre Ideale siegten
über die Ungerechtigkeit.

Zeugnis
Der chinesische Philosoph und Dichter Tschuang-Tse (349 v. Chr.-286 v.Chr.) formulierte
einst: „Sagt nicht, dass die Toten tot sind. Etwas von ihrem Wesen lebt weiter in unserer
Menschheit." Wie Diogenes erkannte auch er, dass der Tod eines aufrichtigen Menschen
nicht dessen Ideale auslöscht, da diese in den Gedanken vieler Menschen verankert sind
und von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Beschluss
Diogenes möchte uns vor Augen führen, dass Werte und Würde eines Menschen über
seinen Tod hinausgehen. Die Geschichte, die uns ein Mensch vorlebt, verändert und
beeinflusst die Menschheit, auch wenn dieser gar nicht mehr lebt.
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