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Chria Verbalis über Diogenes von Sinope

„Und gefragt, welches Tier am gefährlichsten beiße, sagte er: »Unter den wilden Tieren der Sykophant, unter den zahmen der Schmeichler.«“
Diogenes von Sinope

Lob des Urhebers
Diogenes von Sinope (um 405 - 320 v. Chr.) war ein bekannter griechischer Philosoph der Antike und ein Schüler des antiken Philosophen Antisthenes (um 445 - 365 v. Chr.). Er lebte in Selbstgenügsamkeit und Armut und missachtete gesellschaftliche Werte und Normen. Je ärmer die Leute waren, die ihn umgaben, desto bescheidener und einfacher wollte auch er leben, sodass man ihn als freiwilligen Bettler sehen kann.

Umschreibung
„Und gefragt, welches Tier am gefährlichsten beiße, sagte er: »Unter den wilden Tieren der Sykophant, unter den zahmen der Schmeichler.«“ Diogenes geht davon aus, dass die Menschen habsüchtig und missgünstig sind. Sykophanten sind dabei wild und direkt, indem sie Menschen erpressen und bedrängen. Schmeichler dagegen belügen ihr Gegenüber und geben sich freundlich. In Wirklichkeit haben sie es genauso auf das Hab und Gut abgesehen wie die Sykophanten.

Beweis
Habsucht und Missgunst sind heute genauso verbreitet wie zu Diogenes' Zeiten. Der Mensch begehrt immer das, was er gerade nicht hat. Er ist nur zufrieden, wenn er schönere, teurere und größere Dinge sein Eigen nennen kann als seine Mitmenschen. Schmeichler versuchen, ihr Opfer mit wohlklingenden Worten einzulullen, um dann an das zu kommen, was sie eigentlich wollen. Sykophanten dagegen nutzen Fehltritte anderer als Druckmittel, um ebenfalls einen Vorteil zu ergattern. Schmeichler und Sykophanten sind gleichermaßen bestrebt, ihre Ziele zu erreichen, egal mit welchen Mitteln. Dieses Verhalten auf Kosten anderer ist ungerecht und egoistisch.

Widerspiel
Gäbe es keine Schmeichler und Sykophanten auf dieser Welt, dann wäre sie von zwei schlimmen Krankheiten befreit. Wir müssten keine Angst davor haben, dass unsere Fehltritte von Sykophanten schamlos ausgenutzt werden oder Schmeichler uns mit Nettigkeiten blenden.

Gleichnis
Schmeichler gleichen fleischfressenden Pflanzen, die ihre Opfer mit leuchtenden Farben und betörenden Düften in die Falle locken. Sykophanten dagegen gleichen wilden Raubtieren, die ihre Beute brutal erlegen, sobald sie einmal unvorsichtig sind.

Beispiel
Adolf Hitler (1889 - 1945), der rücksichtslose und brutale Diktator des Deutschen Reiches, ist ein Paradebeispiel für wahnsinniges Machtbestreben und Habgier. Um an die Macht zu kommen, schmeichelte er dem Volk in seinen Reden und versteckte Lügen zwischen den Zeilen. Später erst kam der Sykophant zum Vorschein. Mit Erpressungen, Drohungen und Gewalt regierte er das Land.

Zeugnis
Bugislaus VIII. (1364 - 1418), Herzog von Pommern, sagte einmal: „Hüte dich vor gezuckerten Zungen und gepfefferten Herzen!“ Auch er war der Meinung, dass man Sykophanten und Schmeichlern gegenüber vorsichtig sein muss und ihre Absichten hinterfragen sollte.

Beschluss
Diogenes von Sinope will uns sagen, dass wir uns gegenüber Menschen, die Missgunst und Neid hegen, vorsichtig und zurückhaltend verhalten sollten. Wir sollten stets überlegen, ob es sich nicht um einen hinterlistigen Gegenspieler handelt.
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